Absolute Power – Absolut Clint Eastwood!

Der letzte große Coup – wie viele Gangster der Kinogeschichte haben diesen Traum gehabt und sind an der Durchführung gescheitert. Auch Meisterdieb Luther Whitney (Clint Eastwood) muß erkennen, daß sein Traum zerrinnt. Er steht in der Villa des Multimillionärs Walter Sullivan und hat schon dessen Tresor erfolgreich ausgeräumt. Da kommt Sullivans Ehefrau Christy unerwarteterweise mit ihrem Liebhaber, den amerikanischen Präsidenten höchstpersönlich, nach Hause. Das Liebesspiel der beiden Angetrunkenen entgleitet und bekommt auf einmal gewaltsame Züge. Als Richmond um Hilfe ruft, weil er mit dem Zorn der jungen Frau nicht fertig wird, stürmen zwei Sicherheitskräfte das Schlafgemach und erschießen Christy. Luther, der hinter der verspiegelten Tresorscheibe steht, hat alles beobachtet und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Anstatt den tödlichen Unfall zu melden, vertuschen der Präsident und die Sicherheitsbeamten mit Hilfe der Stabschefin diesen Vorfall, sie lassen das Ganze wie einen aussehen. Luther Whitney gelingt im letzten Augenblick die Flucht. Jetzt sucht die Polizei nach einem Mörder und nicht nur nach einem Juwelendieb.

Seine als Staatsanwältin erfolgreiche Tochter Kate ahnt schon, daß ihr Vater etwas mit dem perfekt durchgeführten Tresorraub zu tun hat. Er erzählt ihr, wer in jener Nacht noch alles in der Villa war; sie versucht ihn, besorgt um seine Sicherheit, der Polizei auszuliefern. Nicht nur der Polizei gelingt es nicht, Luther zu fassen, auch die Sicherheisbeamten des Präsidenten versuchen vergebens, Luther zum Schweigen zu bringen. Inzwischen schwebt auch Kate in höchster Lebensgefahr. Da setzt Luther zu seinem wirklich letzten großen Coup an. Er füllt den Tresor unerkannt wieder auf und sorgt für eine gnadenlose Abrechnung mit dem Präsidenten. “Absolut Clint Eastwood”. Die ZuschauerInnen, die den Werdegang von Eastwood verfolgt haben, wissen, was damit gemeint ist. Die Action, die Clint Eastwood selbst inszeniert, wird immer nachdenklicher, eigentlich dadurch auch immer spannender. Clint Eastwood ist wahrscheinlich auch deshalb zur lebenden Legende geworden, weil er als Regisseur und Darsteller einen persönlichen Wandel durchgemacht hat und in seinen Filmen immer starke gesellschaftskritische Aspekte einfließen läßt. Die veränderten Bedingungen, die die Zeit mit sich bringt, haben Eastwood wachsen und nicht zerbrechen lassen. So hat das positive Ende in “Absolute Power” nichts mit einem Zugeständnis an der Hollywoodfilmindustrie zu tun, sondern Eastwood kommentiert die Versöhnung seiner alternden Actionrolle mit den Erwartungshaltungen seiner Zuschauer. Kinostart: 1997.